Neuigkeiten im Offenen Kunst und Kulturhaus

Update Quartiersentwicklung OKH

Die Kunst des Zusammenkommens: OKH setzt auf nachhaltige Quartiersentwicklung.
Vöcklabruck. Das OKH-Offene Kulturhaus präsentiert die bisher realisierten Maßnahmen für eine kultur- und klimafreundliche Quartiersentwicklung. Damit möchte der Verein das Gelände als öffentlich zugänglichen Begegnungsort und Naherholungsfläche aufwerten.

Grundlage hierfür bietet ein breit abgestimmtes Gestaltungs- und Nutzungskonzept aus dem Jahr 2021, für dessen Planung Dipl. Ing. Dr. Christoph Hauser (Planung der Landesgartenschau 2007) gewonnen werden konnte. Das OKH hat dort mit der Umsetzung begonnen, wo es ehrenamtlich anpacken kann und es die finanziellen Möglichkeiten oder Förderungen zulassen.

Klimafreundliche Mobilität: Neuer Fahrradunterstand und E-Ladestationen

Das OKH engagiert sich als Klimabündnis-Betrieb – ganz im Sinne von Green Events – seit jeher für eine klimafreundliche An- und Abreise der Gäste. Mit der steigenden Anzahl an Fahrrädern bei Veranstaltungen wuchs auch der Wunsch, eine adäquate Infrastruktur zu schaffen,“ sagt Richard Schachinger, Co-Sprecher des OKHs.

Jetzt konnte an der Ostseite des Gebäudes in Kooperation mit der HTL Vöcklabruck ein überdachter Radunterstand aufgestellt werden. Dieser bietet fortan attraktive Abstellplätze für zehn Fahrräder, besitzt E-Ladestationen für sechs Fahrräder und eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder. Zusätzlich wurde mithilfe einer Landesförderung eine Radreparaturstation installiert: Diese ist öffentlich zugänglich und kann rund um die Uhr genutzt werden. Sie bietet Werkzeuge, um das eigene Fahrrad wieder fahrtauglich zu machen – wie zum Beispiel Reifenheber oder Pumpe.

David Spiesberger - im letzten Jahr Schüler der zweiten Klasse Mechatronik - konstruierte den Radunterstand mit Hilfe des 3D CAD-Programms CREO und erstellte die Fertigungszeichnungen. Im Stahlbau wurden die Einzelteile mit Schülergruppen aus der Fachschule und dem Maschinenbau entsprechend gefertigt und im Frühjahr 2023 auch montiert bzw. wurde der gesamte Unterstand an Ort und Stelle aufgestellt. Wir freuen uns, dass wir dem OKH hier helfen konnten, und hoffen, dass viele begeisterte Radfahrer:innen und Klimaschützer:innen diesen Unterstand nutzen werden,“ schreibt die HTL Vöcklabruck in einer Mitteilung.

Für Gäste mit E-Auto investierte das OKH am Parkplatz des Bildungs- und Kulturcampus wiederum in zwei E-Ladesäulen. „Die insgesamt vier Ladestationen – je zwei mit 5,5 kW und 11 kW – wurden vom Fachpartner KWG installiert. Solange die Sachkosten gedeckt werden können, möchte das OKH diese als öffentlich zugängliche Infrastruktur bereitstellen,“ sagt Johannes Rabengruber vom Vorstand.

Um die Sichtbarkeit der Zugangswege zu erhöhen, wurde eine Beleuchtung vom Parkplatz entlang der Terrasse bis zur Hatschekstraße finanziert und auch die Veranstaltungsinfrastruktur wurde mitbedacht: Für Märkte und Open Air Veranstaltungen wurde ein Starkstromanschluss installiert sowie ein Abstellplatz für Foodtrucks aufgeschottert.

Begrünung und Aufenthaltsqualität

15 Jahre nach der Landesgartenschau fand wieder eine große Pflanzaktion am Gelände statt: Mit Mini-Bagger und Schaufeln ausgestattet, wurden von zahlreichen Ehrenamtlichen acht neue Obstbäume und 24 Wildhecken an zwei Tagen in die Erde gesetzt. Außerdem wurde eine Naschhecke mit Himbeeren und Ribisel beim Spielplatz sowie eine Wildsträucherhecke zur Freude von Singvögeln, Schmetterlingen und Co. angelegt. Im Sinne des Gemeinschaftsgartens lädt der Verein herzlich dazu ein, reife Früchte zu ernten.

Um die Aufenthaltsqualität weiter zu erhöhen, wurden zwei gebrauchte Sitzmöbel vom Wiener Museumsquartier – so genannte „Enzis“ – angeschafft, während am bis dato noch ungenutzten Hinterhof im Nordosten des OKH Areals ein neuer Aufenthaltsbereich entstehen soll: Anfang März diesen Jahres wurden vom Bauhof Vöcklabruck alle Ablagehaufen aus Schotter und Hackschnitzel entfernt und das Jugendzentrum YOUX kaufte einen ersten Tischtennistisch an, ein zweiter wird in Kürze folgen.

So soll langfristig ein konsumfreier Bereich gestaltet werden, der auch an heißen Sommertagen zum Verweilen einlädt. Im Bereich der beiden Bäume ist zusätzlich geplant, einen Teil des Bodens zu entsiegeln und zu renaturieren,“ freut sich Jolanda de Wit, Co-Sprecherin des OKHs.

Zur Kühlung an heißen Tagen soll auch das begonnene Fassadenbegrünungs-Projekt von Gartengruppen-Mitglied Manuel Pesendorfer beitragen. Ausgehend vom Jugendrat Vöcklabruck organisierte er im April 2022 einen Vortrag zum Thema Fassadenbegrünung im OKH und bepflanzte gemeinsam mit der Vöcklabrucker Gärtnerin Iris Oppermann die ersten beiden Tröge der Firma Eternit/Swisspearl mit verschiedenen Kletterpflanzen.

Fassadenbegrünungen tragen dazu bei, Städte kühler und lebenswerter zu machen. Das OKH wird die Erfahrungswerte aus dieser Testphase nutzen, um zukünftig größere Flächen des Hauses zu begrünen. Ein öffentlicher und künstlerisch gestalteter Trinkbrunnen soll das kühlende Angebot am Areal komplementieren.

Hintergrund zum OKH Außenkonzept

In der unmittelbaren Nachbarschaft zum OKH wurde im Herbst 2021 der Bau eines neuen Schulcampus fertiggestellt. Im Gegensatz zum ursprünglich geplanten Wohnbau eröffnet der Neubau der Polytechnischen bzw. Pestalozzi-Schule zahlreiche Synergiemöglichkeiten. Aus diesem Grund haben wir bereits im Jahr 2016 als Hausgemeinschaft Synergievorschläge erarbeitet. Diese wurden bei der Ausschreibung von der Stadtgemeinde berücksichtigt und das OKH war beim Architekt:innen-Wettbewerb mit beratender Stimme eingebunden. Parallel dazu wurde 2020 mit Mitgliedern, Hauspartner:innen, Schulen und Verwaltung ein gemeinsames Gestaltungs- und Nutzungskonzept für die Außenfläche „auf der OKH Seite“ entwickelt. Für die Planung konnte Dipl. Ing. Dr. Christoph Hauser (Planung der Landesgartenschau 2007) gewonnen werden, der bereits 2020 erste Entwürfe zeichnete. Der abgestimmte Plan wurde bei der OKH Vollversammlung im Frühling 2021 einstimmig beschlossen.

Ziel ist es, das beschlossene Konzept für eine kultur- und klimafreundliche Quartiersentwicklung mit Unterstützung der Stadtgemeinde schrittweise zu realisieren und so den Außenbereich als Kulturraum, städtische Naherholungsfläche und Ort für gesellschaftliche Zusammenkünfte aufzuwerten.